Fritz Bauer: Der Ankläger
Das Schulmusical für Mittel- und Oberstufenchor, Orchester und Solisten von Patrick Bach und Anette Heiter

Über das Musical:

Inhalt:
Eine Biographie, die wie ein Spiegel der Geschichte des 20. Jahrhunderts wirkt.
Aufgewachsen in einer gut situierten jüdischen Familie in Stuttgart, war Fritz Bauer ein guter Schüler und herausragender Jurist, der bereits im Alter von 27 Jahren in Stuttgart eine Stelle als Amtsrichter inne hatte. Als Sozialdemokrat und Jude ins KZ geworfen, geflüchtet nach Dänemark und Schweden, nach dem Krieg als Jurist zurückgekehrt, hat sich Fritz Bauer ganz dem Aufbau der Nachkriegsgesellschaft verschrieben. Als Sozialdemokrat und Jurist stand er dabei oft auf verlorenem Posten, hat sich aber mit all seinen Fähigkeiten und mit ganzem Herzen dem Aufbau eines Rechtsstaats verschrieben - und auch der Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen. So hat er als Generalstaatsanwalt von Hessen die Auschwitz-Prozesse in Frankfurt gegen große Widerstände initiiert und musste zahlreiche Anfeindungen bis hin zu Todesdrohungen in Kauf nehmen.
Zugegeben: wenn man ins Musical geht, erwartet man nicht unbedingt die Beschäftigung mit Themen wie Flüchtlingsproblematik, Judenverfolgung, Krieg und Strafprozess. Aber all diese Themen, die das 20. Jahrhundert geprägt haben, sind - leider - heute aktueller denn je.
Und darum lohnt es sich, den Geist von Fritz Bauer auf sich wirken zu lassen und gemeinsam mit diesem großartigen Juristen noch einmal genau hinzuschauen, was geschehen ist und zu begreifen, wie leicht sich die Verbrechen der Geschichte wiederholen können.

Die Handlung:
Der erste Akt besteht aus chronologischen Spielszenen aus Jugend und Studentenzeit, die einbettet sind in eine schlanke Rahmenhandlung. Hierbei erfüllen die beiden jungen Frauen, Melanie und Lea, die Rolle von Moderatoren, die die Szenen miteinander verbinden.
Es wird in kurzen Szenen die Zeitspanne bis nach der Rückkehr Fritz Bauers aus dem Exil erzählt.
Die Musikstücke setzen hierbei jeweils inhaltliche Akzente („So wie der, wenn ich wär“, „Plötzlich Flüchtling“, „Die Wahrheit muss ans Licht“)
Der zweite Akte ist eine große Gerichtsszene: der erste Frankfurter Auschwitzprozess bis zur Urteilsverkündung. Auch hier kommen musikalisch alle Beteiligten zu Wort. („Chor der Angeklagten“,  „Warum ich noch lebe“, „Was Du nicht willst, das man Dir tu“) In einer großen Shownummer wird die Stimmung der 60er Jahre, wo Vergangenheitsbewältigung nicht erwünscht war, gezeigt („Italienische Nächte“)

Ausstattung der Bühne:
Zentral befindet sich eine große Leinwand, auf die kurze Filme, Bilder und Texte projiziert werden können.
Es bietet sich auch an, die jeweiligen Settings als Bild zu projizieren, evtl. mit Jahreszahl und Stichwort, wo man sich befindet. Z.B. 1911 Wohnzimmer Familie Bauer oder  1946 Dänemark, Wohnung  von  Fritz Bauers Ehefrau Anna
Davor ist der Raum für die verschiedenen Szenen, die durch wenige Requisiten definiert werden -
Esstisch für das Wohnzimmer Bauer, Schreibtisch für das Büro, lange Tafel für die Verlobungsfeier.
Die beiden Mädchen heben sich durch ihre Kleidung deutlich ab - sie sind „heutig“ gekleidet und führen durch das Stück mehr als Moderatorinnen, denn als Protagonistinnen. Dies kann auch dadurch kenntlich gemacht werden, dass sie sich die Szenen jeweils von einem festen Platz am Bühnenrand aus anschauen. Ihre Spielszenen sollten sich jeweils am vorderen Bühnenrand abspielen, der dann auch isoliert ausgeleuchtet wird. Dahinter kann dann jeweils der Umbau für die nächste Szene/das nächste Setting stattfinden. Sobald die Mädchen fertig sind, erfolgt ein Lichtwechsel hin zur Szene, die Mädchen sitzen auf ihrem Platz im Dunkeln.
Im zweiten Akt befindet sich zentral der Richtertisch für die 3 Berufsrichter. Von vorne gesehen auf der linken Seite sitzen an einem schmalen langen (oder mehreren kleinen Tischchen) schräg von außen nach innen laufend die Angeklagten und der Verteidiger.
Auf der anderen Seite sitzt der Staatsanwalt.
Der Zeuge ist zunächst nicht auf der Bühne. Er steht während seiner Aussage entweder an einem zentralen Stehpult vor der Richtertisch, so dass man ihn nur von hinten sieht oder auf der Seite der Staatsanwaltschaft, damit man ihn zumindest im Profil sieht und er die Möglichkeit hat, sich bei Bedarf zum Publikum umzudrehen.
Während der Shownummer bleibt die Ausstattung des Gerichtssaals stehen, alle Beteiligten steigen aber in die Shownummer mit ein und begeben sich danach wieder an ihren Platz.
Falls mit Orchester gearbeitet wird, sollte dieses nicht auf der Bühne stehen sondern idealerweise in einer Art Orchestergraben vor der Bühne. Wenn dies nicht zu realisieren ist, dann jedenfalls bei einer hohen Bühne ebenerdig vor der Bühne und möglichst seitlich, um Sichtbehinderungen für das Publikum zu verhindern.

Material:
Für die Aufführung können folgende Materialien erworben werden: Libretto, Chornoten und Noten für Klavier, Bass, Gitarre und Chor.
Orchesternoten können nach individueller Absprache erstellt werden unter Berücksichtigung der
jeweiligen Besetzung.
Falls nicht mit Combo oder Orchester gearbeitet wird, können Instrumental-Playbacks zu den Musikstücken erworben werden.
Bestellung unter: anette-heiter@email.de
Falls begleitend zur Erarbeitung des Theaterstücks Unterrichtseinheiten im Fachunterricht stattfinden sollen, können Unterrichtsmaterialien vom Fritz-Bauer-Institut bezogen werden.


Patrick Bach ist gerne bereit, in allen musikalischen Fragen beratend zu wirken. Nach Absprache kann er auch Chor-Coachings durchführen.

Anette Heiter unterstützt und berät gerne in Fragen der theatralischen Umsetzung und der Dramaturgie.











Besetzung:
Minimal-Version: 

Klavier

Kleine Besetzung:
Klavier
Keyboard 1
Keyboard 2
E-Bass
Ggf. E-Gitarre (nicht in allen Titeln) Drumset


Große Besetzung:
Klavier Keyboard 1 Keyboard 2
2 Violinen
1 Bratsche
1 Cello
1 Kontrabass
1 Trompete 1 Posaune 1 Tenorsax
E-Gitarre (nicht in allen Titeln) E-Bass
Drumset
Percussion
(inkl. Pauken, Glockenspiel, Vibraphon, Xylophon, kann ggf. durch ein 2. Keyboard unterstützt werden)

Gesangssolisten, Rollen und Anforderungen:

Fritz Bauer: Tenor

Mel: Mezzo-Sopran

Lea: Sopran

Anna: Mezzo-Sopran

Dr. Berner: Bass

Sprechrollen: 

Mutter Bauer, Vater Bauer, Fritz Bauer als Kind, (Schwester als Kind, stumme Rolle)

Freunde in Dänemark

Sekretärin

Vorsitzender Richter

Staatsanwalt

Verteidiger

Journalisten